Schöpfungsgeschichten, Weltbilder und Erfahrungen
Meist werden die südostasiatischen Mythen mündlich an die nächste Generation weitergegeben, oft kann man die Narrationen in den traditionellen Tänzen ablesen.
DER TANZ DER WINDE IST IMMER AUCH EIN INSTITUTIONELLER, POLITISCHER AKT
                  
     

Rekonstruktion der beiden Gottheiten
Am Anfang als die Erde noch jung war, existierten 
nur drei Wesen Bathala, Aman Sinaya und Amihan. Bathala war der Gott der Himmel, 
Aman Sinaya die Göttin der Meere. Beide stritten und bekämpften sich jeden Tag. 
Bathala nutzte seine Blitze und Donner, und Aman Sinaya ihre Wellen und Taifune.
Aman Sinaya entschied eines 
Tages, ihren Sturm in die Himmel zu entsenden, um dort Unruhe zu stiften. 
Bathala warf Gesteinsbrocken vom Himmel, um seine Rivalin zu bekämpfen, und 
schuf somit das Land. Amihan, der Nordwind, der zwischen dem Reich der Himmel 
und des Wassers existierte, entschied, den Kampf der beiden Götter zu beenden. 
Er verwandelte sich in einen Vogel und flog immerzu zwischen den beiden Welten 
hin und her, bis diese durch seinen Wind aneinander rückten – so weit, dass sich 
beide Welten berührten. Daraufhin entschlossen sich die beiden streitsüchtigen 
Götter zu einem Waffenstillstand, arbeiteten fortan zusammen und wurden Freunde.
In the beginning, when the earth was still 
young, only three beings existed Bathala, Aman Sinaya and Amihan. Bathala was 
the god of the heavens, Aman Sinaya the goddess of the seas. Both of them 
quarreled and fought each other every day. Bathala used his thunder and 
lightning, and Aman Sinaya her waves and typhoons.
Aman Sinaya decided one day to 
send her storm into the heavens to cause trouble. Bathala threw boulders from 
the sky to fight his rival, thus creating the land. Amihan, the north wind that 
existed between the realm of the heavens and the realm of water, decided to end 
the fight between the two gods. He transformed himself into a bird and flew back 
and forth between the two worlds until they were brought together by his wind - 
so far that both worlds touched each other. Thereupon the two quarrelsome gods 
decided on a truce, worked together from then on and became friends. 
    

SUMATRA
Helmut Lukas beschreibt in seinem Buch die Ungleichheit 
und Egalität in Samosir (Sumatra) und versucht dabei die Hypothese 
Heine-Gelderns zu überprüfen, der zufolge die Institution der drei sakralen 
„Könige“ der Toba-Batak eine Parallele in den Pötao der Jarai („König des 
Feuers, des Wasser und des Windes“) hat. Im Laufe der Untersuchung zeigte sich, 
dass bei beiden Gesellschaften die Institution der sakralen Führer mit einem 
bestimmten Muster der Interaktion, die diese Hochlandethnien mit den 
Gesellschaften des Tieflandes verbindet, zusammenhängt.
Die politische Organisation dieser Gesellschaft kann 
daher nur über die Aufdeckung der politischen Aspekte der Verwandtschaft und 
daneben auch der Religion erschlossen werden. Aufgrund der dominanten Rolle der 
Verwandtschaft bei den Toba-Batak konnte sich keine zentrale Autorität bzw. 
keine staatliche Organisation entwickeln. Im Gegensatz dazu entwikkelten die 
Toba-Batak die Institution sakraler Führer (Singamangaraja etc.), die oft als 
„Gottkönige“ oder „Priesterkönige“ bezeichnet wurden.
Die vorkoloniale 
Sozialstruktur der Toba-Batak (Samosir, Nordsumatra) konstruiert sich durch 
Verwandtschaftsverhältnisse (Lineage Organisation und asymmetrische 
Allianzstruktur) bei den Toba-Batak gleichzeitig auch die 
Produktionsverhältnisse stellten und somit das wichtigste Muster für die 
ökonomische und politische Organisation der Toba-Batak-Gesellschaft lieferten.
So kann diese Ökonomie nicht als ein genau abgrenzbarer und relativ 
unabhängiger Bereich behandelt werden. 
In his book, Helmut Lukas 
describes the inequality and egalitarianism in Samosir (Sumatra) and tries to 
verify Heine- Geldern's hypothesis that the institution of the three sacred 
"kings" of the Toba-Batak has a parallel in the pötao of the Jarai ("king of 
fire, water and wind"). In the course of the study, it became apparent that in 
both societies the institution of sacred leaders is related to a particular 
pattern of interaction linking these highland ethnic groups with lowland 
societies. The political organization of this society can therefore only be 
revealed by uncovering the political aspects of kinship and, in addition, 
religion. Because of the dominant role of kinship among the Toba-Batak, no 
central authority or state organization could develop. In contrast, the 
Toba-Batak developed the institution of sacred leaders (Singamangaraja, etc.), 
who were often referred to as "god-kings" or "priest-kings.
The pre-colonial 
social structure of the Toba-Batak (Samosir, North Sumatra) is constructed 
through kinship relations (lineage organization and asymmetrical alliance 
structure) in which the Toba-Batak also provided the relations of production and 
thus the most important pattern for the economic and political organization of 
Toba-Batak society.
Thus, this economy cannot be treated as a precisely 
definable and relatively independent sphere. 
         
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